Während in diesem Jahr in ganz Sachsen seit Wochen extreme Trockenheit herrscht und Mensch und Natur nach Wasser lechzen, setzte am Abend des 10. August 2002 mit einer sogenannten „Va-Wetterlage“ und dreitägigen Extremniederschlägen im Erzgbirge und weiteren Gebieten Deutschlands ein Ereignis ein, das die Menschen noch viele Wochen in Atem halten sollte. Bei der Preßnitztalbahn war bereits am Tag 2 dieses Ereignisses „Land unter“ angesagt.
Die Wassermassen, die sich dabei durch das sonst gemütlich dahinfließende Gewässerbett von Schwarzwasser und Preßnitz wälzten, nahmen jede Menge Material mit, das Lücken in Wegen, Straßen, Uferbefestigung und in den Bahnanlagen der Preßnitztalbahn hinterließen.
Nach drei Tagen Dauerregen schlossen sich die Schleusen im Himmel dann am 13. August 2002. Doch erst nach einem weiteren Tag war der Wasserstand von Schwarzwasser und Preßnitz soweit gesunken, dass erste Beräumungsarbeiten an der Strecke möglich wurden. Nun wurden die Schäden sichtbar und schnell war erkennbar, dass diese Zerstörungen nicht in wenigen Tagen zu beheben sein würden. Dank großen Einsatzes der Mitarbeiter vor Ort und vieler freiwilliger Helfer konnte die Strecke vergleichsweise schnell wieder befahrbar hergerichtet werden. Allein die Schadensbehebung dauerte letztlich noch mehrere Jahre und konnte auch Dank des Einsatzes von Fördermitteln von Freistaat Sachsen, der Bundesrepublik bzw. der Europäischen Union so ausgeführt werden, dass ein Substanzgewinn für mehr Wiederstandskraft bei künftigen Hochwasserereignissen erreicht wurde.
Während im Preßnitztal bereits am Tag 5 mit der Schadensbeseitigung begonnen werden konnte, rollte die Hochwasserwelle noch bergab und forderte Menschenleben und unvergleichliche Werte, die in den Fluten versanken, mitgerissen worden oder zerstört waren. Die Bilder vom Elbtal, den Wassermassen im Dresdener Hauptbahnhof oder von der völlig zerstörten Weißeritztalbahn sind heute noch vielen Menschen präsent. Beinahe 15 Jahre hat es gedauert, bis die Weißeritztalbahn wieder auf der ganzen Strecke in Betrieb genommen werden konnte.
Als indirekte Folge des Hochwassers, das vom 12. bis 14. August auch die Chemnitzer Innenstadt erreichte, war das Internetangebot von „www.pressnitztalbahn.de“ wegen Stromabschaltung nach Überflutung von Versorgungseinrichtungen bei unserem damaligen Internetprovider HÖRMANN Rawema GmbH für drei Tage offline.
Die Fotogalerie vom 12. August (Tag 2) und 15. August 2002 (Tag 5) gibt ein paar Einblicke der Situation im Schwarzwasser- und Preßnitztal, die sich im Nachgang als geradezu glimpflich im Vergleich zu den unermesslichen Schäden an vielen anderen Orten herausstellten.